24. Nov. 2025
Als Gitta Connemann am frühen Montagabend das Positionspapier der Koalition Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland (k3d) erwähnt, flammt in der Alten Münze Applaus auf: Sie habe die Veröffentlichung am Morgen wahrgenommen und wolle sich dafür einsetzen, dass der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland ein geeigneter Rahmen geschaffen wird, in dem sie weiterhin erfolgreich und sichtbar arbeiten kann, sagt die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sinngemäß.
In ihrer Rede während des Kongresses „Zukunft unternehmen“, der vom KreativBund – Bundeszentrum Kultur- und Kreativwirtschaft in Kooperation mit k3d und medianet brandenburg ausgerichtet wurde, bezieht sich Connemann (CDU) auf die Position „für eine zukunftsfähige nationale und europäische Strategie der Kultur- und Kreativwirtschaft“, die k3d am Montagmorgen anlässlich des Kongresses herausgegeben hatte.
Das Branchenbündnis k3d, zu dessen Gründungsmitgliedern auch der Fashion Council Germany (FCG) gehört, fordert eine „Nationale Gesamtstrategie“, für die neben positiven regulatorischen Rahmenbedingungen vor allem eine bessere Verzahnung von Bundes- und Landesebene in engem Schulterschluss mit der Europäischen Union notwendig ist: Als ein Schlüsselsektor für wirtschaftliche Dynamik und gesellschaftliche Resilienz braucht die Kreativ- und Kulturwirtschaft in Deutschland geeignete Strukturen, damit sie ihre Wirtschafts-, Innovations- und Integrationskraft im internationalen Wettbewerb nachhaltig entfalten kann.
Gemeinsam erwirtschaften die elf in der Koalition vertretenden Teilbranchen, zu denen neben der Mode die Musikwirtschaft, der Buchmarkt, der Kunstmarkt, die Filmwirtschaft, die Medienwirtschaft, die Darstellende Kunst, die Designwirtschaft, der Architekturmarkt, der Pressemarkt, der Werbemarkt sowie die Software- und Games-Industrie gehören, jährlich 123 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung, wie aus dem aktuellen KKW-Monitoringbericht des Bundeswirtschaftsministeriums hervorgeht. Damit trägt die Kultur- und Kreativwirtschaft 3,3 Prozent zur Bruttowertschöpfung bei – und ist entgegen dem gesamtwirtschaftlichen Trend 2023 um über 5 Prozent gewachsen.
„Nur durch ein abgestimmtes Zusammenspiel von Bund, Ländern, Europa, Verbänden und anderen Akteuren kann unser Wirtschaftssektor seine Potenziale deutschland- und europaweit vollständig erbringen – für wirtschaftlichen Fortschritt, gesellschaftlichen Zusammenhalt und nachhaltige Zukunftsgestaltung“, so Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI), der ebenso zu den k3d-Gründungsmitgliedern zählt.
Christiane Arp, Vorstandsvorsitzende des Fashion Council Germany und am Montag stellvertretend für k3d zu einem Bühnengespräch auf den Kongress geladen, hob die Bedeutung entsprechender Bündnisse hervor: „Indem wir mit anderen Branchen der Kreativwirtschaft kommunizieren und Kontakte schaffen, wollen wir Unternehmen zukunftsfähig und ihnen deutlich machen, dass sie vor den Herausforderungen unserer Zeit nicht allein stehen – das ist auch im Positionspapier niedergeschrieben.“
So lautet das Fazit der Veröffentlichung, die über die Webseite der Koalition Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland (k3d) abrufbar ist: „Gemeinsam sind wir stärker – strategisch, vernetzt, zukunftsgerichtet“. Das Papier umfasst neben der zentralen Forderung nach einer nationalen Gesamtstrategie auch Vorschläge für notwendige regulatorische Maßnahmen, um einen fairen Wettbewerb und die Refinanzierung für die Kultur- und Kreativwirtschaft sicherzustellen.
Die 2021 gegründete Koalition Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland (k3d) ist ein offenes Bündnis von führenden privatwirtschaftlichen Interessenvertretungen und versteht sich als kompetentes Sprachrohr der Schlüsselbranche für gesellschaftlichen und ökonomischen Wandel. Das Gruppenfoto (©BMWE/Andreas Mertens) zeigt Vertreter:innen der Koalition beim Branchendialog im Bundeskanzleramt mit dem Staatsminister für Kultur und Medien, Dr. Wolfram Weimer, und der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Gitta Connemann, im Oktober 2025.
AUTOR:IN
Manuel Almeida Vergara
ANSPRECHPARTNER:IN
Manuel Almeida Vergara
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