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10. Mai 2023

Zum Anlass der ersten Niederlassung des Fashion Council Germany außerhalb Berlins localONE in Mannheim haben wir uns mit Nico Hoffmeister, Community Manager der TEXTILEREI / NEXT Mannheim, und unserem Geschäftsführer Scott Lipinski unterhalten.


Über die TEXTILEREI:


Die TEXTILEREI kreiert maßgeschneiderte Startplätze für Mode- , Textil - und Lifestyle-Startups. Mannheim ist ein agiler Standort der Modewirtschaft. Bekannte Marken wie Dorothee Schumacher, Goldgarn Denim, Trauth Design, Melina Bucher oder BELLE IKAT operieren von hier. In diesem kreativen Umfeld bietet die TEXTILEREI ideale Bedingungen für Beginner. Das zentral gelegene Gründungszentrum in den Mannheimer Quadraten berät, vernetzt und begleitet – von der Vision bis zur Marktreife.


1.       NEXT und vor allem die TEXTILEREI hat sich auf Fashion Start-ups spezialisiert. Welche Kriterien müssen Unternehmer:innen/Designer:innen erfüllen, um Teil der Community zu werden?

 

Nico Hoffmeister: In erster Linie müssen sie das Interesse verfolgen, in Mannheim zu gründen bzw. sich hier mit ihrem Unternehmenssitz niederzulassen und in Bezug auf die TEXTILEREI den Teilmärkten der Mode- und Textilwirtschaft zugeordnet werden können. Ansonsten sind die Kriterien sehr niederschwllig, ein skalierbares und stringentes Konzept sowie die notwendige Vision und auch persönliche Leidenschaft/ Kompetenz für das Unternehmertum sind wichtig, aber es sind bspw. keine spezifischen Ausbildungen oder Zeugnisse erforderlich. Grundsätzlich prüfen wir, ob wir auch das geeignete Umfeld und Infrastruktur sowie die notwendige Expertise und Netzwerke von unserer Seite aus mitbringen, um die Designer:in oder Unternehmer:in bestmöglich in der Gründungs- oder Wachstumsphase zu unterstützen. Durch die Kooperation mit dem FCG werden wir diesen Kriterien nun etwas freizügiger begegnen können und den Austausch mit Unternehmen auch außerhalb Mannheims gezielt fördern.


2. Worin liegt für angehende Unternehmer:innen/Designer:innen das Potenzial des Standorts Mannheim (im Vergleich zu Hamburg, München, Dresden, Ingolstadt etc.)?

 

Nico: In Mannheim sind die Wege kurz und wir können als substädtische Gesellschaft schnell und unbürokratisch in Richtung Wirtschaftsförderung und/ oder Netzwerkpartnern, externen Professionals sowie potentiellen Investoren vermitteln. Durch das bereits bestehende Ökosystem mit insgesamt acht Gründungszentren und der dadruch gegebenen, unmittelbaren Nähe in die Kultur- und Kreativwirtschaft als auch Technologieszene, lassen sich schnell auf dem „internen“ Weg Kontakte herstellen, Brücken schlagen und Synergien aufbauen, die in jeglicher Unternehmensphase wichtig sind. Angefangen von der Marken- und Logoentwicklung, über die Programmierung einer Homepage oder Online-Shops bis hin zu Foto-Shootings, Film-Produktionen, Musik-Produktionen für Fashion Shows sowie externen Textil-Produktionen können wir sehr agil vermitteln. In der TEXTILEREI im Speziellen gibt es neben den Büros und Ateliers, die subventioniert angemietet werden können, eine voll-ausgestattete Werkstatt mit Industrienähmaschinen, Bügelpressen, Spezial-Maschinen sowie Zubehör, um den Prozess des Prototypings bis hin zur Kleinserie inhouse und ohne intensive Anschaffungskosten abbilden zu können. Darüber hinaus pflegen wir einen intensiven Austausch zu bestehenden Retailern, wie bspw. dem Modehaus Engelhorn, und bespielen in der Innnenstadt im Quartier Q6Q7 ein eigenes Popupstore-Format mit dem Namen „Hometownglory“.  Auf 400qm ermöglichen wir unseren Marken, sich in 1A-Lage zu präsentieren, Erfahrungen am POS zu sammeln und ihre Ware umgehend zu verkaufen. Und wir sind Unesco City of Music, man kommt hier voll auf seinen Geschmack und kann auch abseits des Büros eine kutlruelle Vielfalt erleben, tagsüber wie nachts.



3. Das Programm von NEXT Mannheim und TEXTILEREI ist vielseitig. Welche Bereiche plant ihr noch für die Zukunft?

 

Nico: In Mannheim hat sich intrinsisch eine extrem ausgeprägte eCommerce-Kultur sowie -Kompetenz entwickelt, was sich in großen Playern wie Rosental Organics, Purelei, Snocks, Bitterliebe oder Paul Valentine widerspiegelt. Dieses vorhandene Know-How und das extrem wichtige Thema möchten wir noch stärker fokussieren, um auch hier im Bereich unserer Beratung sowie Unterstützung signifikante Weichen stellen zu können und dem Standort Mannheim damit noch ein weiteres Kompetenzfeld zu geben. Im Zuge dessen freuen wir uns sehr, nun bald auch unseren eigenen Online-Shop zum Popup-Format Hometownglory Mannheim zu launchen, der regionalen Marken aus dem Lifestyle-Umfeld (Fashion, Accessoires, Beauty/ Skincare, Schmuck, Kunst & Kulinarik) auch digital ein Gesicht und Präsenz gibt. Gleichermaßen möchten wir mit der TEXTILEREI verstärkt auf das Handwerk setzen und diesem wieder mehr Profil in Deutschland geben und damit den Standort Deutschland für die Produktion im eigenen Land attraktivieren.

Aber auch im Tech-Umfeld wird sich einiges bewegen. So ist bspw. bereits ein neues „Green-Tech-Hub“ bewilligt, das in den nächsten 2-3 Jahren entwickelt wird und den Fokus noch mehr auf das Thema Nachhaltigkeit und alternative Technologien lenkt. Aber auch Themen wie KI, VR & NFTs, Digital Transformation, New Work oder das Projekt FUTUraum, mit dem temporäre Leerstände in der Innenstadt bespielt werden, stehen bei uns auf der Agenda.


4. Warum wurde der Standort Mannheim für das erste localONE vom FCG gewählt?

 

Scott Lipinski: Die hervorragende geografische Lage im Südwesten Deutschlands war nur einer der Gründe warum wir Mannheim als erste Außenstelle gewählt haben. Das Einzugsgebiet mit Städten wie Frankfurt, Darmstadt, Stuttgart, Heidelberg, Baden Baden und Karlsruhe, welche alle in einem Radius von etwa 30 Minuten mit der Bahn erreichbar sind, spricht viele potentielle und bestehende Mitglieder an. Besonders attraktiv ist Mannheim als Standort vor allem auch durch die etablierte Kultur- und Kreativwirtschafts Szene, mit NEXT Mannheim und den zugehörigen Kreativzentren wie der TEXTILEREI. Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und sein Team haben den Kreativstandort authentisch und wegweisend aufgestellt und als einer der wenigen in Deutschland institutionell so etabliert, dass es nicht nur eine Strahlkraft auf die Stadt selbst hat, sondern auch auf das gesamte Einzugsgebiet und die Ansiedelung von weiteren Industrien begünstigt.

 

Nico: Der FCG als auch wir mit der TEXTILEREI verfolgen letztlich das gleiche Ziel, nämlich dem Modestandort Deutschland mehr Sichtbarkeit zu geben. Mit Sitz in Baden-Württemberg sowie der unmittelbaren Anbindung nach Rheinland-Pfalz und Hessen befinden wir uns mit der Metropoloregion in einem starken Einzugsgebiet. Durch die unmittelbare Nähe zu Corporates aus dem DAX-Umfeld und der bereits bestehenden Infrastruktur unserer Zentren, mit Büroflächen auf mehr als 37.000qm sowie der Betreuung von jährlich ca. 320-350 Startups allein in unseren Zentren, bringen wir eine optimale Ausgangslage sowie Expertise mit, um eine fruchtbare Achse zwischen Berlin und uns zu bilden und als Ansprechpartner für Modeunternehmen aus den angrenzenden Bundesländern zu fungieren.


5. Welche Ziele verfolgt das erste localONE in Mannheim? 

 

Scott: Als übergeordnetes Ziel steht für uns besonders die erstmalige Expansion außerhalb Berlins. Wir wollen verstärkt überall in Deutschland Präsenz zeigen und besonders auch außerhalb Berlins ansässigen Mitgliedern eine lokale Anlaufstelle bieten. So können wir noch besser auf individuelle Bedürfnisse unserer Mitglieder eingehen und einen persönlichen Ansprechpartner vor Ort bieten. Mit Nico Hoffmeister von NEXT Mannheim haben wir bereits seit vielen Jahren einen tief vernetzten Modeexperten an unserer Seite, der unsere Werte und Visionen teilt. Als zuständiger localONE Manager wird er zukünftig unsere Mitglieder vor Ort vertrauensvoll betreuen. Wir möchten aber Nicos Kapazität nicht zu sehr ausreizen. Wir werden im Laufe des Jahres den Standort durch eine weitere Vollzeitkraft verstärken um den Anforderungen gerecht zu werden.

 

Nico: Wir wollen mit dem localONE die bestehenden Strukturen und Kompetenzen sowohl vom FCG als auch NEXT Mannheim bündeln und länderübergreifend der Fashion- und Design-Community anbieten, um das Spektrum an qualitativen Angeboten als auch die Nähe zu Unternehmen und Interessierten aus anderen Städten außerhalb Mannheims und Berlin zu intensivieren und den Austausch zu fördern. Die Potentiale in unserem Land sind vielfältig und divers, hier befinden wir uns erst am Anfang und die Möglichkeiten des textilen sowie modischen Fortschritts und Miteinanders sind immens.


Wir bedanken uns bei Nico Hoffmeister und Scott Lipinski für das Gespräch.

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AUTOR:IN
Fashion Council Germany
ANSPRECHPARTNER:IN
Lydia Kleiber
INFOS ANFRAGEN
press[at]fashion-council-germany.org
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Im Gespräch mit Nico Hoffmeister von der TEXTILEREI und Scott Lipinski vom FCG: "Mannheim als Fashion Hub"

Interview

Im Gespräch mit Nico Hoffmeister von der TEXTILEREI und Scott Lipinski vom FCG: "Mannheim als Fashion Hub"

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