19. Jan. 2021
Der Fashion Council Germany e.V. präsentiert die erste Studie zum Status Deutscher Mode digital im Rahmen der Berlin Fashion Week. Diese zeigt deutlich: Mode ist auch in Deutschland ein relevantes und vielversprechendes Wirtschafts- und Kulturgut, benötigt jedoch mehr Förderung.
→Download Studie
Deutschland besetzt auf europäischer Ebene den zweiten Platz der größten Modemarken-Anbieter, was deutlich macht: Der Modestandort Deutschland ist national wie international von hoher Relevanz. Dennoch mangelt es bislang an politischer und gesellschaftlicher Akzeptanz Mode als wichtiges Wirtschafts- und Kulturgut wahrzunehmen.
Der Fashion Council Germany e.V. (FCG) engagiert sich seit seiner Gründung - neben seiner Mission die deutsche Mode- und Designlandschaft in eine visionäre, technologische und nachhaltige Zukunft zu begleiten - mit politischer Lobbyarbeit für die kulturelle Etablierung der Modeindustrie. „In den vergangenen Jahren mussten wir aber registrieren, dass es uns in Deutschland an einem Instrument fehlt, um den fundierten Dialog mit Politik und Wirtschaft aufzunehmen — mit Fakten, Analysen und Handlungsempfehlungen. Es bedurfte einer Branchenbetrachtung in Form einer Studie“, sagt Scott Lipinski, Geschäftsführer des FCG. So verkündet die Interessenvertretung der deutschen Modebranche heute diesen Meilenstein gesetzt zu haben:
Der Fashion Council Germany stellt im Rahmen der Berlin Fashion Week digital seine, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte, Studie Status Deutscher Mode zur Wichtigkeit, Relevanz und Größe der Deutschen Modenindustrie vor. Gemeinsam mit dem renommiertem Institut Oxford Economics, welches mit der Ausführung und Erstellung der Studie beauftragt wurde, werden die Studien-Inhalte einem Fachpublikum per digitaler Videokonferenz vorgestellt. Es handelt sich um eine Ersterhebung, die die deutsche Modebranche als Querschnittsindustrie mit sämtlichen Teilbranchen und in ihrer vollen Wertschöpfung abbildet.
Die Studie zeigt, dass „Made in Germany“ noch immer ein weltweit akzeptiertes Qualitätssiegel ist; deutsche Modefirmen gelten international als zuverlässige Partner. Zudem liegen die Stärken auf den Bereichen Nachhaltigkeit, Technologie und Innovation, allen voran die Textilentwicklung. Deutschland steht außerdem wie kein anderes Land für innovative globale Sportswear Marken und führt international mit Branchenriesen wie adidas und Puma. Und dennoch wird sie auf internationalem Parkett oft nicht wahrgenommen.
Aus diesem Grund sowie aus vielen weiteren Erkenntnissen der Studie ergibt sich die Dringlichkeit zu handeln, damit Deutschland zukünftig und langfristig und auch im internationalen Wettbewerb als weiterhin wichtiger Modeplayer seine Geltung behalten und ausbauen kann. Daher soll die Studie zum Status Deutscher Mode als Grundlage, Apell und Handlungsempfehlung dienen, um die Zukunft der deutschen Modeindustrie gemeinsam mit der gesamten Branche und Politik zugestalten.
„Es freut uns, dass wir dem persönlich von der Bundeskanzlerin Angela Merkel erteilten Aufruf, den Status der Mode in Deutschland zu analysieren, nun nachkommen konnten. Wir danken dem BMWi, denn ohne die gute Zusammenarbeit und Unterstützung wäre die Umsetzung der Studie nicht möglich gewesen“, so Marie-Louise Berg, Gründerin Berg Communications sowie Gründungs- und Vorstandsmitglied des FCG.
„Die Studie zeigt die Bedeutung der deutschen Modeindustrie als Ökosystem innerhalb der deutschen Wirtschaft auf und verdeutlicht die bestehenden Chancen für die Wirtschaft, die an den Schnittstellen von Kreativwirtschaft, Digitalwirtschaft, Modedesign, Bekleidungsindustrie und Materialforschung liegen. Zu ersten Mal befasst sich eine Studie mit dem Anteil der Mode an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung und Beschäftigung. In einem wissenschaftlichen Rahmen wurde versucht, die Bedeutung der Mode für verschiedene Wirtschaftsbranchen zu erfassen und mögliche politische Handlungsfelder zu identifizieren“, kommentiert Bernd-Wolfgang Weismann, Leiter des Referats „Kultur- und Kreativwirtschaft“ im BMWi.
„Die Modeindustrie hat einen enormen Wirtschaftsfaktor. Deshalb muss die Notwendigkeit, wirtschaftliche und andere positive Rahmenbedingungen für die Modeindustrie zu schaffen, ernst genommen werden. Was wir in dieser Hinsicht bisher haben, ist sicherlich der Verdienst des Fashion Council - und Projekte wie diese Studie sind der Weg in die Zukunft“, sagt Dr. Christian Ehler, Mitglied des Europäischen Parlaments.
Teil der Experten-Interviews für die Datenerhebung waren u.a. Alfons Kaiser (FAZ), André Maeder (KaDeWe), Bianca Lang (brookmedia), Dr. Christian Ehler (Europa Parlament), Christiane Arp (VOGUE Germany), Dieter Holzer (Marc O‘Polo), Heiko Desens (PUMA), John Cloppenburg (Peek & Cloppenburg), Jürgen Leuthe (Luisa Cerano), Michael Kliger (MyTheresa) und Olaf Schmidt (Messe Frankfurt).
Das Projekt Status Deutscher Mode wurde von dem renommierten Institut Oxford Exonomics durchgeführt und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Partner des Projekts sind der VDMA Textile Care, Fabric and Leather Technologies und der German Fashion Modeverband Deutschland e.V.