top of page
13. Dez. 2023

Am 23.11.2023 haben wir auf unserer Jahresmitgliederversammlung in Berlin einen neuen Vorstand mit zwei neuen Vorstandsmitgliedern gewählt: Roel de Cooman, VP Global Sales bei haebmau. ATELIER und Simone Hartmann, Managing Partner bei hartmann consultants. In einem gemeinsamen Interview möchten wir unseren Mitgliedern, Partnern und Leser:innen die Möglichkeit bieten, die neuen Vorstandsmitglieder etwas näher kennen zu lernen.


1.     Du bist seit einigen Jahren ein:e erfolgreiche:r Expert:in auf Deinem Gebiet. Was oder wer hat Dich motiviert, als Vorstandsmitglied anzutreten und was erwartest Du von Deiner neuen Tätigkeit?

 

Roel: Die Motivation, als Vorstandsmitglied anzutreten, lag darin, dass ich schon vor der Gründung aktiv bei den Gesprächen immer der Meinung war, dass der FCG einen holistischen Ansatz bieten muss: Von der Lobbyarbeit mit der Industrie zu Design, Produktion und auch Vertrieb. Es wird immer viel geredet, was alles getan werden müsste, jetzt bekomme ich die Möglichkeit, mich aktiv zu beteiligen. Durch meine langjährige Erfahrung im Vertrieb in den verschiedensten Firmen für und mit denen ich gearbeitet habe, verstehe ich auch, was die Bedürfnisse von jungen Designer:innen oder Firmen sind.

 

Simone: Seit 2009 berate ich als Headhunterin Fashion-, Sports- und Lifestyle-Unternehmen bei der Besetzung ihrer Führungspositionen und Spezialisten-Posten. Viele meiner Klienten stecken mitten im Wandel und prüfen kritisch, wo sie künftig investieren und ihre Wertschöpfungskette weiter ausbauen können.

 

Stimmungsmäßig schneidet Deutschland als Investitions- und Arbeitsstandort immer schlechter ab. Stimmungskiller sind neben drastisch gestiegenen Energiekosten, enormen Bürokratiehürden, hohen Steuern und Abgaben auch abwandernde Talente und der daraus resultierende zunehmende Fachkräftemangel. Proaktive Bemühungen, den Standort attraktiv zu halten, beurteile ich daher als zukunftsentscheidend.


Mich begeistert, wie sich das Engagement des Fashion Council Germany seit seinem Gründungsjahr 2015 entwickelt hat. Mit seinem vielfältigen Angebot stärkt, unterstützt und fördert der FCG seine Mitglieder und verpflichtet sich, die Relevanz deutscher Mode als Wirtschaftsgut auf nationaler wie internationaler Ebene konsequent auszubauen sowie für die Interessen seiner Mitglieder im In- und Ausland einzustehen. Hierzu als neues Vorstandmitglied beizutragen, motiviert mich, und ich werde mein Wissen um Anforderungen an starke, authentische Führungskräfte und ihre Teams, effiziente Organisationsformen sowie stabile Unternehmenskulturen den Mitgliedern des FCG zur Verfügung stellen.

 

Die Gründerinnen und Gründer des FCG glauben an diese Kraft des Netzwerks. Seit Bestehen des FCG versuchen sie ihre langjährigen Beziehungen und Kontakte für die Gemeinschaft zu nutzen, ehrenamtlich, ohne profitlichen Hintergedanken.

 

Auch ich werde dies so handhaben, durch meine Beratungstätigkeit als Personalberaterin verfüge ich ebenfalls über ein sehr gutes, Netzwerk zu den Industrieplayern und in den Modehandel. Hieraus neue Mitglieder für den FCG zu gewinnen und Unterstützung für die Anliegen des FCG zu bekommen ist mein persönliches Commitment ebenso wie die deutsche Modebranche als zukunftsorientiertes Arbeitsfeld mitzugestalten.

 

2.     Der FCG wurde im Jahr 2015 gegründet und ist damit im Vergleich zu anderen (europäischen) Fashion Councils relativ jung. Wohin soll sich der FCG Deiner Meinung nach in Zukunft entwickeln?

 

Roel: Ich glaube fest daran, dass der FCG noch mehr als bisher in den Mode Metropolen sichtbar werden muss und sich für die deutschen Firmen, die vielleicht noch nicht die Kontakte haben, in Paris, Mailand oder New York einsetzt, dort präsentieren und verkaufen zu können. Allerdings glaube ich auch, dass wir lernen müssen uns selbstbewusst auf unsere Stärken, Kreativität und einzigartige Attitüde zu konzentrieren.

 

Simone: Der FCG ist im Laufe seines Bestehens immer präsenter, professioneller und, hinsichtlich seiner Themen und Mitglieder, vielfältiger geworden. Ergänzend dazu sollte eine Entwicklungsrichtung des FCG sein, mit mehr Industrieunternehmen als Mitglieder und deren aktiven Beiträge sowie der verstärkten Interaktion aller Mitglieder untereinander, die Transformation der Fashionbranche radikal mitzugestalten.

 

Nur in der Zusammenarbeit wird der Aufbruch in ein neues Zeitalter, das von KI-Entwicklungen geprägt werden wird, gelingen. Die Reichweite der Industrieplayer und ihr Commitment zum FCG wird dazu beitragen, das Profil der Fashionbranche Deutschlands mit all ihren Eigenheiten, vor allem auch im internationalen Vergleich, zu schärfen und Benchmarks mit unserer deutschen Charakteristik zu setzen.


Mit der jungen Historie des FCG können wir unsere Legacy selbstbestimmt formen, in dem wir uns mit den relevantesten und drängendsten Themen befassen und den traditionsreicheren Councils ein zeitgemäßer und damit kraftvoller Partner auf Augenhöhe sind.

 

3.     Der FCG ist ein mitgliederbasierter Verein mit inzwischen über 250 Mitgliedern, darunter selbstständige Designer:innen und Start-Ups, Einzelhandelskonzerne und Verlage, die alle unterschiedliche Bedürfnisse haben. Was ist Deiner Meinung nach der größte gemeinsame Nenner und welche Aufgabe hat eine Organisation wie der FCG dabei?

 

Roel: Am Ende gewinnt man nur zusammen: Der FCG kann der Vermittler sein zwischen den ganzen Partnern, der Organisator. Das gemeinsame Ziel sollte sein, die Relevanz der deutschen Mode national und international voranzutreiben, weil dies nicht nur mediale Aufmerksamkeit, sondern auch Umsatz, Jobs generiert und zudem auch einen Einfluss auf die kulturelle Landschaft hat.

 

Simone: Interessenvertretung und Plattform zu sein, ist meines Erachtens der größte gemeinsame Nenner des FCG. Eine Plattform, die gemeinsam, von Industrie, Politik, Handel und Lehre, bespielt werden muss, um die deutsche Fashionbranche attraktiv und wettbewerbsfähig im internationalen Vergleich zu halten.

 

Je zielstrebiger, kritischer und visionärer wir agieren, desto wertstiftender, stabiler und nachhaltiger wird die Zukunft aller Akteure in der Modebranche aussehen. Unter Nachhaltigkeit verstehe ich hierbei vor allem auch den Leistungsaspekt, unsere Zukunft durch Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit zu sichern.

 

Solche Haltungsthemen müssen meines Erachtens in einer Organisation wie des Fashion Council Germany verankert, aktuelle wie strukturelle Probleme der Branche kritisch hinterfragt werden, und den Mitgliedern Netzwerkmöglichkeiten und Lehr- und Weiterbildungsangeboten zugänglich gemacht werden, damit sie innovativ sein können und nachhaltige Veränderungen anstoßen und gestalten können.

 


Wir bedanken uns bei Roel de Cooman und Simone Hartmann für das Gespräch.

  • Instagram
  • Facebook
AUTOR:IN
Fashion Council Germany
ANSPRECHPARTNER:IN
Lydia Kleiber
INFOS ANFRAGEN
press[at]fashion-council-germany.org
Im Gespräch mit unseren neuen Vorstandsmitgliedern Roel de Cooman und Simone Hartmann: "Über die Kraft des Netzwerkes"

Interview

Im Gespräch mit unseren neuen Vorstandsmitgliedern Roel de Cooman und Simone Hartmann: "Über die Kraft des Netzwerkes"

bottom of page